Josef Seidl: Aus Fehlern lernen – Die Herausforderungen und Potenziale der Künstlichen Intelligenz
Josef Seidl, ein erfahrener KI-Berater, hat in seiner Karriere viele spannende Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) gewonnen – doch wie er in seiner Rede auf der "Austria's Young and Wild" Veranstaltung offen zugibt, war dieser Weg nicht immer einfach. Mit dem Mut, eigene Fehler anzuerkennen und daraus zu lernen, hat Josef sich einen Namen als KI-Experte gemacht. In seiner Rede teilt er wertvolle Lektionen, die er aus seinen "F**kups" mit KI gewonnen hat, und gibt jungen Unternehmern einen klaren Rat: Experimentiere, aber verliere nie das große Ganze aus den Augen.
Die Anfänge in der KI: Scheitern als Lehrer
Josefs Reise in die Welt der Künstlichen Intelligenz begann früh, als er in seinem Informatikstudium auf das damals eher exotische Fach „Natural Computation“ stieß. Diese Disziplin beschäftigte sich mit der Nachahmung natürlicher Prinzipien, wie etwa bei künstlichen neuronalen Netzen, die heute die Grundlage für moderne KI-Anwendungen wie ChatGPT bilden. Doch sein erstes großes KI-Projekt – die Simulation des Verhaltens von Zugvögeln in einem Roboter-Simulator – erwies sich als enorm frustrierend. Die simulierten Vögel weigerten sich schlichtweg zu fliegen, trotz wochenlanger Arbeit und unzähligen Anpassungen an den Parametern.
Doch anstatt aufzugeben, beschloss Josef, systematisch alle Parameter zu analysieren und weiter zu experimentieren. „Irgendwann sind die Vögel geflogen“, erzählt er, und mit dieser Erfahrung entwickelte er eine der wichtigsten Lektionen: Bei der Arbeit mit KI ist Geduld gefragt, und der Erfolg kommt oft nur durch akribisches Tüfteln und systematisches Vorgehen.
Die Bedeutung der richtigen Integration von KI
Josef unterstreicht, dass KI-Systeme nicht isoliert betrachtet werden dürfen. In einem späteren Projekt, bei dem es um die Routenplanung für Lieferdienste ging, zeigte sich, dass nicht nur die Technologie, sondern vor allem die richtige Integration der Menschen in den Prozess entscheidend ist. „Menschen sind oft komplizierter als KI“, erklärt er. In seinem Fall führte ein Kommunikationsfehler zwischen ihm und einem IT-Mitarbeiter eines Partners dazu, dass das Projekt beinahe scheiterte – nicht aufgrund technischer Probleme, sondern wegen Missverständnissen über die Kosten.
Die Lehre aus dieser Erfahrung? Erfolgreiche KI-Projekte erfordern immer die Einbindung aller Beteiligten. Es genügt nicht, die technische Entwicklung zu delegieren; Führungskräfte müssen sicherstellen, dass alle Teammitglieder und Abteilungen an einem Strang ziehen und gemeinsam an der Implementierung arbeiten.
KI in der Praxis: Nicht nur der Hype zählt
In seiner heutigen Rolle als Berater unterstützt Josef Unternehmen bei der Einführung von KI-Technologien. Doch er warnt davor, sich von kurzfristigen Trends wie ChatGPT blenden zu lassen. Während viele Firmen glauben, dass die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT eine vollständige digitale Transformation darstellt, sieht Josef das anders: „ChatGPT ist kein Ersatz für eine umfassende KI-Strategie.“ Vielmehr sollte es als ein Schritt auf dem Weg zur Integration von KI gesehen werden.
Josef plädiert dafür, die langfristigen Potenziale der Künstlichen Intelligenz zu erkennen und sich nicht auf schnelle Erfolge zu verlassen. KI wird die Arbeitswelt grundlegend verändern, aber es erfordert eine durchdachte Planung, um diese Veränderungen sinnvoll und nachhaltig in Unternehmen zu integrieren.
Lernen aus Fehlern: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein weiteres wichtiges Thema in Josefs Rede ist der Umgang mit Fehlern. Er betont, dass Fehler nicht vermieden, sondern als Teil des Lernprozesses akzeptiert werden sollten. In seiner Karriere hat er viele Rückschläge erlebt – von fehlgeschlagenen KI-Projekten bis hin zu gescheiterten Vertriebsstrategien. Doch jeder dieser „F**kups“ brachte ihm wertvolle Einsichten und half ihm, seine Ansätze zu verbessern.
Sein Rat an junge Unternehmer: Experimentiere mit KI, aber verliere dabei nicht den Fokus auf die eigentlichen Ziele deines Unternehmens. Es geht nicht nur darum, neue Technologien einzusetzen, sondern darum, wie diese Technologien tatsächlich einen Mehrwert schaffen – sei es durch gesteigerte Effizienz, glückliche Mitarbeiter oder innovative neue Geschäftsmodelle.
Fazit: KI als Werkzeug, nicht als Selbstzweck
Josef Seidl hat in seiner Laufbahn gelernt, dass Künstliche Intelligenz eine mächtige Technologie ist, die die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verändern kann. Doch um diese Potenziale voll auszuschöpfen, müssen Unternehmer geduldig, strukturiert und vor allem flexibel bleiben. Fehler gehören dazu – aber aus jedem Rückschlag können wichtige Lektionen gewonnen werden.
Am Ende seiner Rede betont Josef, dass KI in den nächsten Jahren eine noch wichtigere Rolle spielen wird. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in der Technologie selbst, sondern darin, wie wir sie in unseren Unternehmen und in unser Leben integrieren. „Verliert nicht den Fokus“, lautet sein abschließender Rat – und mit diesem Gedanken entlässt er sein Publikum in eine Zukunft, in der KI zweifellos eine zentrale Rolle spielen wird.